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Zahnregulierungen in Deutschland – was sollte man dazu wissen?

Für den Fall, dass man unter erheblichen Zahn- oder Kieferfehlstellungen leidet, benötigt man meistens eine Zahnregulierung. Hierbei stellt sich dann immer gleich auch die Frage, welche Art von Zahnspange in individuellen Fall geeignet ist und mit welchen Kosten dabei zu rechnen ist. In diesem Beitrag wollen wir Ihnen die verschiedenen Möglichkeiten für Zahnregulierungen in Deutschland darstellen und auch auf die Kosten der Behandlungen eingehen.
Inhaltsverzeichnis

Wann ist eine Zahnregulierung möglich und auch angebracht ?

Grundsätzlich bezeichnet man mit einer Zahnregulierung die Behandlung mit einem medizinischen Gerät, das Zahn- und Kieferfehlstellungen bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen korrigieren kann.

Hierbei handelt es sich zumeist um Zahnspangen, die sowohl herausnehmbar als auch festsitzend sein können. Generell können Zahnfehlstellungen schon früh bei Kindern zwischen 6 und 7 Jahren auftreten, wenn die ersten Milchzähne durchbrechen. 

Für den Fall, dass diese schief herauswachsen, ist es durchaus ratsam einen spezialisierten Zahnarzt oder Kieferorthopäden aufzusuchen, der den individuellen Fall begutachten kann und ggf. eine Zahnspange empfehlen kann. Grundsätzlich handelt es sich bei Kindern oftmals um eine Fehlstellung zwischen Ober- und Unterkiefer, die einen falschen Biss des Kindes verursachen kann, wenn diese Fehlstellung nicht behandelt wird.

Besonders in einem noch sehr jungen Alter ist eine Zahnregulierung viel einfacher und auch kostengünstiger, da die meisten Krankenkassen in Deutschland bei schwerwiegenden Fehlstellungen die Kosten im Alter von 6-18 Jahren teilweise oder auch gänzlich übernimmt. Im Gegensatz dazu müssen Erwachsenen ihre Behandlung von Zahnfehlstellungen selbst bezahlen. Deshalb bietet es sich für Eltern immer an, schiefe Zähne ihrer Kinder auch sofort behandeln zu lassen und bereits früh eine Zahnspange in Betracht zu ziehen, Da sowohl die Behandlungsdauer als auch finanzielle Belastung mit zunehmendem Alter steigt. Generell lässt sich in einem Erstberatungsgespräch mit einen Kieferorthopäden klären, ob eine Kind wirklich eine Zahnspange benötigt oder ob es ggf. auch alternative Behandlungsmöglichkeiten gibt.

Wer ist der richtige Spezialist für Zahnregulierungen ?

Zahnregulierungen werden nicht von regulären Zahnärzten vorgenommen. Die Behandlung von Zahnfehlstellungen ist das Spezialgebiet von Kieferorthopäden oder Zahnärzten mit einer kieferorthopädischen Zusatzausbildung. Im Gegensatz zu einem normalen Zahnarzt, der sich um die Gesundheit der Zähne kümmert, sind Kieferorthopäden oder Zahnärzte mit kieferorthopädischen Zusatzausbildung eben für die Korrektur von Zahnfehlstellungen zuständig. Hierbei sind sie zuständig für die Anfertigung individueller Zahnspangen und auch für dann folgende langfristige Behandlung. Neben den Zahnmedizinstudium haben diese Spezialisten noch eine mehrjährige Zusatzausbildung im Bereicher der Kieferorthopädie absolviert.

Welche Techniken zur Zahnregulierung gibt es?

Eine unregelmäßige Zahnstellung wird von vielen Betroffenen als sehr störend empfunden. Allerdings können durch Zahn- oder Kieferfehlstellungen nicht nur ästhetische Probleme entstehen, sondern sie können auch auch gesundheitliche Probleme verursachen. Dabei kann eine schiefe Verzahnung sowohl Hals-Wirbelsäulenprobleme, Verspannungen und auch Migräne auslösen. Grundsätzlich kennt die moderne Kieferorthopädie insbesondere zwei Methoden, die effektiv Zahnfehlstellungen korrigieren können, die festsitzenden und die herausnehmbaren Zahnspangen.

Festsitzende Zahnspangen

Festsitzende Zahnspangen werden in der Kieferorthopädie vor allem bei schwereren Zahnfehlstellungen der Zähne oder des Kiefers eingesetzt. Der besondere Vorteil der festen Zahnspange liegt darin, dass sie 24 Stunden am Tag getragen wird und somit durchgehend Druck auf die Zähne ausübt. Hierdurch wird sichergestellt, dass die Zähne sich permanent in die richtige Richtung bewegen, bis eine optimale Position erreicht ist. Diese Zahnspangen können vom Patienten selbst nicht abgenommen werden; denn sie bestehen aus Plättchen, die man Brackets nennt, die auf die Zähne geklebt werden und aus Bändern, die einen Zahn umfassen sowie aus Drähten. Durch eine festsitzende Zahnspange können die Zähne achsengerecht und wesentlich genauer bewegt werden. Hierfür werden die Brackets mit Kunststoff auf den Zähnen befestigt. 

Und das einzelne Bracket gibt die ideale Position zum Kieferknochen vor. Bei den Brackets gibt es verschiedene Varianten, die als Metallbrackets, Minibrackets, Keramikbrackets, selbstligierende Brackets oder goldfarbene Brackets eingesetzt werden können. Generell lassen sich einzelne Zähne oder Zahngruppen am effektivsten mit festsitzenden Zahnspangen regulieren. Hierbei kann man festsitzende Zahnspangen schon im Wechselgebiss einsetzen, jedoch werden sie hauptsächlich verwendet, wenn alle bleibenden Zähne durchgebrochen sind. Dabei beträgt die Behandlungsdauer zumeist zwischen eineinhalb und drei Jahren und nach Abschluss der Behandlung kommt meist ein sogenannter „Retainer“ zum Einsatz, der das Behandlungsergebnis stabilisieren soll. Die klassische feste Zahnspange ist auf der Außenseite der Zähne befestigt und deshalb auch eine ästhetische Einschränkung. Für Betroffene, die Wert auf eine unsichtbare Zahnbehandlung legen, kann in diesen Fällen auch eine Linguale Zahnspange an der Innenseite der Zähne befestigt werden, die von außen nicht sichtbar ist.

Die lose bzw. herausnehmbare Zahnspange

Bei der klassischen losen Zahnspange handelt es sich um Kunststoffplatten, die mit Halteklammern aus Metalldrähten fest an den Backenzähnen im Mundinnenraum eingesetzt werden. Dadurch wird dann Druck auf den entsprechenden Kiefer ausgeübt, wodurch die Zähne dann in die gewünschte Position gedrückt werden. Ein großer Vorteil einer herausnehmbaren Zahnspange ist eben, dass diese nicht fest an den Zähnen verankert ist und z. B. zum Essen und auch für die Reinigung herausgenommen werden kann. Allerdings kann eine Behandlung mit einer losen Spange natürlich auch nur dann erfolgreich sein, wenn diese auch entsprechend regelmäßig getragen wird. Lose Zahnspangen werden bevorzugt bei Kindern und Jugendlichen eingesetzt, um eben schon früh Zahnfehlstellungen zu korrigieren und schwerwiegenden Fehlstellungen der Zähne vorzubeugen.

Die Aligner Therapie mit unsichtbaren Zahnschienen

Die Aligner-Therapie stellt eine alternative schonende Möglichkeit zur sanften Zahnkorrektur dar, bei der durch transparent und herausnehmbare Schienensysteme Zahnfehlstellungen Schritt für Schritt korrigiert werden können. Dabei werden transparent Kunststoffschienen für die verschiedenen Behandlungsschritte angefertigt, die zumeist in einem ca. zweiwöchentlichen Wechsel ausgetauscht werden. Dabei werden die Aligner Zahnschienen dann zwar auch bis zu 22 Stunden am Tag getragen, sie sind jedoch herausnehmbar und erleichtern dadurch auch das Essen und die Reinigung von Zähnen und Schienen. 

Dank der durchsichtigen Struktur des Materials ist die Aligner-Schiene kaum sichtbar und auch die Aussprache wird nicht beeinträchtigt. Die Therapie ist besonders geeignet für Jugendliche ab ca. 14 Jahren und natürlich auch für Erwachsene, die keine optischen Einschränkungen während der Behandlung in Kauf nehmen wollen. Hierbei wird zunächst beim behandelnden Zahnarzt oder Kieferorthopäden ein individueller Behandlungsplan für den Patienten erstellt und anschließend werden dann die Kunststoffschienen maßgeschneidert für die einzelnen Behandlungsabschnitte angefertigt. Mit der Aligner Therapie können fast alle Fehlstellungen von Kiefer und Zähnen behandelt werden.

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Wer übernimmt die Kosten für eine Zahnregulierung ?

Von den deutschen gesetzlichen Krankenkassen werden zumeist für das erste Kind 80 % und bei weiteren Kindern 90% der Behandlungskostenübernommen, wenn die Fehlstellung den Indikationsgruppen 3-5 entspricht. Dabei werden dann die fehlenden 10% oder 20% erst bei einem erfolgreichem Abschluss der Behandlung zusätzlich erstattet. Für den Fall, dass außervertragliche Leistungen der kieferorthopädischen Behandlung eingesetzt werden sollen, so müssen diese selbst bezahlt werden. Davon betroffen sind dann auch Zusatzleistungen, die die Behandlung verkürzen oder angenehmer machen.

Hingegen wird eine Die Zahnspange Behandlung bei Erwachsenen wird nur in extremen Ausnahmefällen von den Krankenkassen finanziell unterstützt. Hierbei können schwere Kieferanomalien oder auch starke Fehlbisse oder verletzungsbedingte Fehlstellungen eine Ausnahme bilden. In diesen Fällen zahlt die Krankenkasse dann nach einer Bewilligung per Kostenvoranschlag eine Standardbehandlung. Für den Fall, dass man als Erwachsener die Kosten für eine Zahnregulierung nicht sofort aufbringen kann, gibt es in Deutschland mehrere Möglichkeiten einer Zahnfinanzierung, durch die man dann monatliche Raten zahlen kann die Kosten für die Zahnregulierung auf einmal aufbringen zu müssen.

Welche Kosten fallen für die unterschiedlichen Behandlungsmöglichkeiten an?

Grundsätzlich hängen die Kosten einer Zahnregulierung stark von der Behandlungsart ab, also der Art von Zahnspange, dem zugrundeliegenden Problem der Fehlstellung und auch von der Behandlungsdauer. Hierbei kann man grundsätzlich sagen, dass bei den festen Zahnspangen die herkömmliche festsitzende Spange an den Außenzähnen deutlich günstiger ist als eine sogenannte linguale feste Spange, die an den Zahninnenseiten befestigt ist. Eine feste Zahnspange kann schnell mehrere tausend Euro kosten. Hierbei spielen eben auch die Behandlungsdauer, die Technik und das Material eine entscheidende Rolle. Je nach Aufwand muss man bei festen sowie auch losen Spangen mit Kosten zwischen 1500 Euro und bis zu 10.000 Euro rechnen. 

Dabei erstattet eine gesetzliche Krankenkasse die Kosten für eine kieferorthopädische Therapie bei Patienten bis zum 18. Lebensjahr. Hierbei gilt dies allerdings nur für die Behandlung von Fehlstellungen der KIG 3 bis 5. Komfortablere oder kosmetische Lösungen außerhalb der Regelversorgung müssen hingegen immer selbst getragen werden, genauso wie auch bei Erwachsenen. Für den Fall, dass man eine reguläre festsitzende Zahnspange selbst bezahlt, sollte ca. mit Kosten von 2500 Euro rechnen. Hingegen werden für die transparenten Aligner Schienen meist Kosten zwischen 3500 Euro und 6000 Euro fällig.

Einen Facharzt für Kieferorthopädie hinzuziehen

Welche Zahnregulierung schlussendlich im Einzelfall am besten passt, sollten man mit einem spezialisierten Facharzt für Kieferorthopädie besprechen. Dabei kann dieser nach einem ersten Gebiss Röntgen und einer Analyse der Zahnfehlstellung feststellen, welche Behandlungsmöglichkeiten konkret im Enzelfall in Frage kommen.

Welcher Zahnarzt oder Kieferorthopäde ist im konkreten Fall der Beste ?

In Deutschland gibt es eine große Anzahl von Kieferorthopäden oder auch Zahnärzten mit einer zusätzlichen kieferorthopädischen Ausbildung. Dabei unterscheiden sich die Spezialisten oftmals durch verschiedene Ausbildungsschwerpunkte, Praxisausstattung und auch angebotene Zahnspangenarten. Deshalb ist es für einen Betroffenen zumeist nicht einfach, hier den richtigen Spezialisten auszuwählen. Ferner spielen natürlich auch der Standort und die persönliche Chemie eine wichtige Rolle, da sich eine Zahnspangenbehandlung doch zwei bis drei Jahre hinziehen kann. Neben einer ersten Sondierung von geeigneten Zahnärzten oder auch Kieferorthopäden in der räumlichen Nähe ist es auch immer sinnvoll, Freunde oder Bekannte nach Empfehlungen zu fragen. Für den Fall, dass man bereits einen Zahnarzt hat, der jedoch keine kieferorthopädische Behandlung durchführt, kann auch dieser Empfehlungen aussprechen. Zusätzlich können heute auch Bewertungen von spezialisierten Zahnärzten und Kieferorthopäden in sozialen Medien durchaus hilfreich sein.

Wie kann ein Zahnarzt oder Kieferorthopäde bei der Zahnregulierung helfen ?

Soll eine Zahnfehlstellung korrigiert werden, ist zunächst einmal eine gründliche Analyse der Kiefer- und Zahnstellung des Betroffenen notwendig. Dabei wird ein spezialisierter Zahnarzt oder Kieferorthopäde zunächst einmal eine gründliche Untersuchung durchführen und auch eine Röntgenaufnahme des Gebisses anfertigen. Anhand der Untersuchungsergebnisse kann er dann dem Patienten erläutern, welche Behandlungsmethoden im konkreten Fall in Frage kommen, wie lange eine derartige Behandlung dauern wird und auch, welche Kosten dabei entstehen. In vielen Fällen gibt es alternative Behandlungsmöglichkeiten und man sollte in einem Erstberatungsgespräch die Vor- und Nachteile der einzelnen Behandlungsmöglichkeiten gründlich abwägen, bevor man sich entscheidet. Außerdem kann es auch sinnvoll sein, sich im Zweifelsfall nochmals die Meinung eines zweiten Spezialisten einzuholen. Lassen Sie sich beraten von einem spezialisierten Zahnarzt oder Kieferorthopäden zu Ihrer Zahnregulierung.

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FAQ: Zahnregulierungen in Deutschland

Unter dem Begriff Zahnregulierungen versteht man, Behandlungen mit einem medizinischen Gerät, das Zahn- und Kieferfehlstellungen bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen korrigieren kann.

Besonders in einem noch sehr jungen Alter ist eine Zahnregulierung einfacher und auch kostengünstiger, da die meisten Krankenkassen in Deutschland bei schwerwiegenden Fehlstellungen die Kosten übernehmen. Im Gegensatz dazu müssen Erwachsene ihre Behandlung von Zahnfehlstellungen selbst bezahlen.

Für Behandlung von Zahnfehlstellungen wendet man sich zunächst an Kieferorthopäden oder Zahnärzten mit einer kieferorthopädischen Zusatzausbildung.

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Ein Beitrag unserer Online-Redaktion

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