Kieferorthopädie – Aufgaben, Behandlung & mehr

Leidet man unter einer Zahnfehlstellung und möchte diese aus ästhetischen oder auch medizinischen Gründen behandeln lassen, macht man sich auf die Suche nach einem geeigneten Kieferorthopäden. Dabei wissen viele Betroffene jedoch nicht, wie sie den richtigen Spezialisten für ihr individuelles Problem finden können und worauf es bei der Auswahl eines Kieferorthopäden zu beachten gilt. In diesem Beitrag wollen wir die Kieferorthopädie genauer darstellen und dabei auch auf die besonderen Spezialisierungen eingehen. Ferner wollen wir Hilfestellung leisten, wie Sie den richtigen Spezialisten für Kieferorthopädie für Ihren persönlichen Fall finden können.
Inhaltsverzeichnis

Die Aufgaben der Kieferorthopädie

Grundsätzlich ist die Kieferorthopädie (KFO) ein Spezialgebiet der Zahnmedizin, das sich konkret mit Zahnstellungen und – fehlstellungen, dem Kieferzusammenbiss und der Kiefergelenkfunktion beschäftigt. Dabei sind Kieferorthopäden darauf spezialisiert Zahn- und Kieferfehlstellungen zu erkennen und zu behandeln, in erster Linie mit Hilfsmitteln wie z. B. Zahnspangen und Klammern. Dabei arbeiten Kieferorthopäden auch in der Prophylaxe, um durch rechtzeitige Maßnahmen einer Fehlstellung von Zähnen vorzubeugen.

Einzelne Aufgabenbereiche der Kieferorthopädie

Die Aufgabe der Kieferorthopädie besteht nicht nur darin, den Patienten ein schönes Lächeln zu schenken, sondern der Schwerpunkt der Tätigkeit liegt in erster Linie darin, Patienten davor zu bewahren, von einer Zahn- oder Kieferfehlstellung nicht gesundheitlich beeinträchtigt zu werden. Dabei beugt die kieferorthopädische Behandlung Fehlentwicklungen vor und korrigiert unregelmäßige oder gestörte Gebissentwicklungen. Ferner werden schiefe Zähne wieder in den Zahnbogen eingeordnet und Fehlentwicklungen des Gebisses ausgeglichen.

Ein Großteil der kieferorthopädischen Behandlungen findet zumeist im Kindesalter statt, jedoch können diese auch an Erwachsenen durchgeführt werden. Grundsätzlich erhält jeder Patient dabei individuell angefertigte Behandlungspläne und Apparaturen. Dabei findet in den meisten Fällen eine Behandlung mit festen oder losen Zahnspangen statt, die heute in einer großen Vielfalt für die unterschiedlichsten Bedürfnisse verfügbar sind. 

Ferner fertigen Kieferorthopäden auch zum Schutz vor Zahn- und Mundverletzungen beim Sport individuelle Mundschutze aus Silikon an. Zusätzlich gibt es auch Kieferorthopäden, die mit anderen Fachärzten wie z. B. HNO-Ärzten in der Schnarchtherapie zusammenarbeiten, wobei sie derartige Therapien durch die Anfertigung von Schnarchschienen für die Patienten unterstützen. Generell greifen Kieferorthopäden dabei auf unterschiedliche Behandlungsmethoden zurück. Die Spezialisierung zum Kieferorthopäden bezieht sich also auf folgende Bereiche :

  • Der Kieferorthopäde beschäftigt sich in erster Linie mit der Behandlung von Zahnfehlstellungen.
  • Hierfür benötigt er auch handwerklich-technisches Geschick und soziale Kompetenzen.
  • Die Qualifikation kann auf unterschiedlichen Ausbildungswegen erreicht werden.

Zunächst einmal sollen in diesem Beitrag die unterschiedlichen Berufsbezeichnungen für Kieferorthopäden dargestellt werden, die sich in ihren Titeln zwar ähneln, jedoch für den Patienten oftmals etwas verwirrend sind.

Der Kieferorthopäde oder Fachzahnarzt für Kieferorthopädie

In Deutschland existieren die Bezeichnungen „Kieferorthopäde“ und „Fachzahnarzt für Kieferorthopädie“. Hierbei sind beide Berufsbezeichnungen gleichberechtigt und beschreiben deshalb auch dieselbe Spezialisierung. Diese Berufsbezeichnung setzt zunächst eine zahnmedizinisches Studium voraus an das sich in den meisten Bundesländern dann ein mindestens einjähriges praktisches Jahr als tätiger Zahnarzt anschließt, bevor eine weitere Spezialisierung erfolgen kann.

Nach dem allgemeinen zahnärztlichen Jahr ist eine theoretische und praktische Weiterbildung im Fachgebiet der Kieferorthopädie möglich. Die Ausbildung umfasst Behandlungstechniken und Prothesenversorgung. Die zahnärztliche Zusatzausbildung dauert für gewöhnlich 3 Jahre. Die komplette Ausbildung wird in der kieferorthopädischen Abteilung einer Universitätszahnklinik absolviert. Anschließend beenden der angehende Kieferorthopäde die ganztägige und hauptberufliche Weiterbildung mit einer Facharztprüfung vor einer unabhängigen Prüfungskommission der jeweiligen Zahnärztekammer. Mit der bestandenen Prüfung darf er dann den Titel „Fachzahnarzt für Kieferorthopädie“ führen.

Der Master of Science Kieferorthopädie

Seit Studiengänge und -abschlüsse europaweit vereinheitlicht wurden, bieten jetzt auch ausländische Privatuniversitäten in Deutschland die Ausbildung zum „Master of Science (MSc) Kieferorthopädie“ an. Hierbei kann man die Fachzahnarztprüfung bei der Zahnärztekammer mit einem solchen Masterabschluss allerdings nicht ablegen. Generell ist diese Weiterbildung auch nebenberuflich möglich. Hierbei besucht man für die Weiterbildung bis zu 3 Jahren verschiedene Lehrveranstaltungen, legt dann eine Prüfung ab und fertigt eine wissenschaftliche Abschlussarbeit an. Dafür erhält man dann den Mastertitel. Jedoch ist diese zahnärztliche Weiterbildungsmöglichkeit überwiegend theoretisch, wobei dann vollständige Patientenbehandlungen unter der ständigen Aufsicht von Instruktoren zumeist entfallen. Deshalb erhält man mit dem Master Im Vergleich zu einer Vollzeitausbildung daher kaum praktische Erfahrung.

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Der Zahnarzt mit Schwerpunkt Kieferorthopädie

Generell darf in Deutschland jeder Zahnarzt auch kieferorthopädische Leistungen anbieten. Dabei können Zahnärzte immer einen Tätigkeitsschwerpunkt festlegen, ohne dafür einen Nachweis über eine spezielle Qualifikation erbringen zu müssen.Dafür reichen bereits einige Wochenendkurse und wenige kieferorthopädische Behandlungen aus, um den Titel „Zahnarzt mit Schwerpunkt Kieferorthopädie“ führen zu können. Hierbei wird auch die fachliche Qualifikation des betreffenden Zahnarztes nicht überprüft. Deshalb gilt diese Berufsbezeichnung auch als Selbsteinschätzung des jeweiligen Zahnarztes.

Wie findet man den richtigen Kieferorthopäden für eine Behandlung ?

Sucht man einen geeigneten Kieferorthopäden in Deutschland, fragen viele Menschen zunächst einmal in ihrem persönlichen Umfeld nach Empfehlungen. Dabei ist diese Herangehensweise grundsätzlich natürlich nicht falsch, sie birgt jedoch auch einige Risiken. Generell gehen Menschen aus verschiedenen Gründen zu einem Kieferorthopäden und die eigene Problematik kann durchaus eine andere Spezialisierung erfordern als die eines Bekannten oder Verwandten. Ferner kann auch eine Internetrecherche hilfreich sein, durch die man nach besonderen Spezialisierungen suchen kann und durch Bewertungsportale bereits einen ersten Eindruck gewinnen kann. Zusätzlich spielen bei der Wahl eines geeigneten Kieferorthopäden jedoch eine Reihe von Faktoren eine Rolle, die eine gute Wahl auszeichnen:

  • Erfahrung und Qualifikationen
  • Behandlungsmöglichkeiten
  • Sympathie und Einfühlungsvermögen
  • räumliche Nähe
  • freie Behandlungskapazitäten
  • Patientenspektrum des Kieferorthopäden: Kassenarzt, Wahlarzt oder Privatarzt
  • Mitgliedschaft in der Bundeszahnärztekammer oder im Berufsverband der Deutschen Kieferorthopäden e.V. (BDK)

Kieferorthopädie für Kinder

Über 30 % der Kinder in Deutschland benötigen eine kieferorthopädische Behandlung wegen deutlichen Zahnfehlstellungen oder Fehlstellungen des Kiefers. Deshalb sollte man eine kieferorthopädische Behandlung auch nicht verzögern, das Zahn- und Kieferkorrekturen mit zunehmendem Alter beschwerlicher werden und diese eben auch gesundheitliche Probleme nach sich ziehen können. Für den Fall, dass Eltern merken, dass ihr Kind Probleme mit dem Gebiss hat oder besondere Verhaltensauffälligkeiten zeigt, wie z. B Zähneknirschen, ist ein Erstgespräch bei einem qualifizierten Kieferorthopäden auf jeden Fall sinnvoll. Diese Erstberatungen sind in der Regel kostenlos. Generell ist eigentlich jeder Kieferorthopäde auch dafür da, bei Kindern Zahnregulierungen durchzuführen. Jedoch haben viele Kinder Angst vor Zahnarztbesuchen und deshalb haben sich viele Zahnärzte und auch Kieferorthopäden speziell auf derartige Angstpatienten spezialisiert. Es kann gerade bei der Behandlung von Kindern sinnvoll sein, einen derartigen Spezialisten aufzusuchen.

Kieferorthopädie bei Jugendlichen

Heute suchen viele Jugendliche einen idealen Kieferorthopäden schon selbst durch Recherchen im Internet. Hierbei dienen Suchmaschinen viele Informationsmöglichkeiten, die auch Vergleiche zwischen verschiedenen Zahnärzten und Kieferorthopäden zulassen. Jedoch empfiehlt es sich auch bei einer derartigen Herangehensweise, sich bei den den ausgesuchten Spezialisten im Vorfeld schon über die angebotenen Zahnspangenarten und Behandlungsmöglichkeiten zu informieren.

Kieferorthopädie bei Erwachsenen

Meistens haben Erwachsene wegen ihrer beruflichen Tätigkeit hohe ästhetische Erwartungen bei einer Zahnkorrektur durch eine Zahnspange. Deshalb suchen Sie Lösungen, die sowohl optisch akzeptabel sind, sie nicht beim Sprechen behindern und auch beim Essen nicht stören. Aus diesem Grund wurden eine Reihe von Techniken für Zahnspangen entwickelt, die besonders für Erwachsene geeignet sind. Dabei bietet es sich also für Erwachsene an, bei der Auswahl eines Kieferorthopäden bereits im Vorfeld zu klären, welche Behandlungstechniken dieser anbietet. Heute haben sich viele Zahnärzte und auch Kieferorthopäden auf besondere Techniken und Leistungsarten spezialisiert, wie z. B. die Aligner- Therapie. Gerade diesen unsichtbaren, transparenten Zahnschienen sind für die Behandlung von Zahnkorrekturen bei Erwachsenen sehr beliebt. 

Diese bieten eine kaum sichtbare Optik und sind ferner herausnehmbar, was sowohl das Essen als auch die Zahnpflege deutlich erleichtert. Hat man bereits umfangreich recherchiert und eine Wahl getroffen, empfiehlt es ich, einen Erstberatungstermin zu vereinbaren, in dem sowohl eine Bestandsaufnahme zur Zahnfehlstellung erfolgen kann und auch eine ausführliche Beratung zu den Behandlungsmöglichkeiten geboten wird. Ferner kann man in diesem Termin auch in Erfahrung bringen, wie lange eine derartige Behandlung dauern wird und welche Kosten dabei entstehen. Außerdem kann ein spezialisierter Zahnarzt oder Kieferorthopäde auch schon einschätzen ob bei Kindern oder Jugendlichen eine Übernahme der Kosten durch die Krankenkasse realistisch oder welche Zusatzkosten anfallen werden, die privat zu tragen sind.

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FAQ: Kieferorthopädie

Die Kieferorthopädie (KFO) ist ein Spezialgebiet der Zahnmedizin, das sich konkret mit Zahnstellungen und – fehlstellungen, dem Kieferzusammenbiss und der Kiefergelenkfunktion beschäftigt.
Generell unterscheidet man in Deutschland zwischen Kieferorthopäden ( Fachärzte für Kieferorthopädie), Dem Master of Science Kieferorthopädie und dem Zahnarzt mit Schwerpunkt Kieferorthopädie.
Bei der Auswahl eines geeigneten Spezialisten sollte man Erfahrung und Qualifikationen, Behandlungsmöglichkeiten, Sympathie und Einfühlungsvermögen, räumliche Nähe, freie Behandlungskapazitäten, das Patientenspektrum des Kieferorthopäden: Kassenarzt, Wahlarzt oder Privatarzt sowie auch eine Mitgliedschaft in der Bundeszahnärztekammer oder im Berufsverband der Deutschen Kieferorthopäden e.V. (BDK) in Betracht ziehen.
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