Patienten empfinden Zahnschmerzen sehr individuell bei kieferorthopädischen Eingriffen, in Abhängigkeit von früheren Erfahrungen, ihrem Alter, Geschlecht und dem jeweiligen Zustand ihrer Zähne reagiert jeder Patient ganz individuell auf kieferorthopädische Eingriffe und deren mögliche Schmerzen. Wenn z. B ein Kind schon früh zahnärztliche Behandlung erfahren hat und damit keine deutlich negativen Erfahrungen verbindet, toleriert es meist auch später den einen oder anderen Eingriff später und geht auch sehr viel entspannter mit eventuell auftretenden Schmerzen um.
Falls jedoch ein Kind schon die ersten Zahnarztbesuche mit starken Schmerzen verbindet, ist auch seine Einstellung gegenüber einem Kieferorthopäden gegenüber eher ängstlich und skeptisch. Dabei reagiert es dann oftmals auch schon auf kleinere Eingriffe mit Angst und Abwehr. Hierbei können dann auch bereits kleinere unangenehme Empfindungen zu gefühlt starken Schmerzen führen.
Sowohl feste als auch lose Zahnspangen arbeiten an weitreichenden Veränderungen des Kauapparates. Dabei verschieben sie die Zähne im Knochenbett, um sie dauerhaft in eine neue Position zu bringen. Nach dem Einsetzen der Zahnspange verspüren die Patienten zumeist mehrere Tage einen gehörigen Druck, bei dem die Zähne moderat bis stark schmerzen können. Gerade feste Zahnspangen reizen dabei anfangs auch die Mundhöhle.
Dabei scheuern dann die Brackets und auch Drähte an der Mundschleimhaut, die sich dann erst an die neuen Fremdkörper im Mund gewöhnen muss. Auch können sich überstehende Drähte in die Haut der Mundhöhle bohren und dabei Reizungen oder sogar Wunden verursachen. Ferner entzünden diese sich oft auch, da bei einer festen Zahnspange auch der Anspruch an die regelmäßige Mundhygiene deutlich steigt. Deshalb sammeln sich bei einer festen Zahnspange oftmals Beläge und damit Bakterien und bringen so die natürliche Mundflora aus dem Gleichgewicht. Dies wiederum kann zu Zahnfleischentzündungen und Zahnfleischbluten führen.
Die Behandlung mit einer losen Zahnspange findet über Klammern und Metalldrähte statt, die unterschiedlich stark angezogen werden können um entsprechenden Druck auf die Zähne auszuüben. Dabei nimmt der gefühlte Druck zumeist bereits nach wenigen Stunden schon merklich ab, da sich die Zähne recht schnell an die neue Situation im Mund gewöhnen.
Für den Fall, dass Klammern, Drähte oder andere Kanten der Zahnspange, wie z. B. der Kunststoff, ins Zahnfleisch oder in die Wange pieksen kann man diese Teile der losen Zahnspange für eine Weile mit Dentalwachs abdecken. Außerdem kann man natürlich auch einen neuen Termin beim Kieferorthopäden vereinbaren und die Spange entsprechend überarbeiten lassen.
Bei manchen herausnehmbaren Apparaturen müssen auch die Schrauben selbstständig vom Patienten zuhause weiter gespannt werden. Hierbei kann sich natürlich auch der Druck auf den Kieferknochen zunächst deutlich erhöhen, um den Gaumen weiter zu dehnen. Die kann durchaus zu Beginn zu unangenehmen Spannungsgefühlen im Mund führen, die jedoch meist schon nach einigen Stunden abklingen. Für den Fall, dass die Zahnspange Schmerzen jedoch auszuhalten sind , sollte man die Schraube auch wieder in die Ursprungsposition zurückdrehen und den Kieferorthopäden für eine weitere Behandlung aufsuchen.
Generell bereitet das Einsetzen einer festen Zahnspange nach den Erfahrungen der Patienten keinerlei Zahnschmerzen wegen Zahnspange. Zumeist stellt er jedoch auch fest, dass in den ersten folgenden Tagen die Zähne empfindlicher sind und auch das Essen von fester Nahrung bei einem normalen Kaudruck unangenehmer ist. Dabei sind meist die Zähne, die besonders verdreht sind, am empfindlichsten. Hierbei entsteht dort das besonders starke Druckgefühl durch den Drahtbogen, der an den Brackets befestigt ist. Dieser Draht drückt die betroffenen Zähne in die parabelförmige oder halbelliptische Bogenformat.
Wenn der betroffene Zahn sehr stark von dieser Bogenform abweicht, lastet somit auch der meiste Druck auf ihm , da er am weitesten ausgelenkt werden muss. Außerdem wird auch bei einer festen Zahnspange der Parodontalspalt, also der Spalt zwischen Zahnwurzel und Kieferknochen, so umgebaut, dass der Zahn in seine neue Position bewegt werden kann. Dabei werden vom Körper schmerzfördernde Botenstoffe ausgeschüttet.
Empfehlenswert ist es deshalb in den ersten Tagen nach dem Einsetzen der festen Zahnspange eine Schmerztablette bei Zahnschmerzen wegen Zahnspange zu nehmen. Auch bei den folgenden Kontrollterminen, bei den die Drahtbögen ausgetauscht werden, können wieder Spannungen und eine Steigerung der Schmerzempfindlichkeit auftreten, die jedoch zumeist in den ersten Tagen wieder rückläufig sind.
Nicht nur die Zähne selbst können beim Einsetzen einer festen Zahnspange schmerzen sondern auch die Mundschleimhaut kann in Mitleidenschaft gezogen werden. Doch nicht nur die Zähne selbst können schmerzen. Dabei können sowohl die recht scharfkantigen Brackets und auch der Bogendraht durch abstehende und pieksende Bogenenden die Mundschleimhäute reizen und auch zu kleineren Wundstellen im Mund führen. Auch in diesen Fällen ist es sinnvoll, das Dentalwachs aufzutragen gegen die Zahnspange Schmerzen, um die Mundschleimhäute vor den schmerzhaften Einflüssen zu schützen. Dabei gewöhnt sich die Mundschleimhaut jedoch in den meisten Fällen schon nach relativ kurzer Zeit an die neuen Fremdkörper im Mund, sodass das Dentalwachs meist nur für eine kurze Eingewöhnungszeit angewendet werden muss.
Auch am Zahnfleisch kann es zu Zahnschmerzen wegen Zahnspange kommen. Besonders wenn ein Mangel an Mundhygiene vorliegt, sammelt sich schnell Zahnbelag am Zahnfleischrand und es siedeln sich Bakterien an. Wenn dieser Zahnbelag nicht entfernt wird, kann dies zu Zahnfleischentzündungen führen, die sich in Zahnschmerzen sowie blutendem und gerötetem, geschwollenen Zahnfleisch äußern.
Da das Risiko von Karies durch den Bakterienbefall erhöht ist, ist eine gründliche und disziplinierte Mundhygiene bei der festen Zahnspange besonders wichtig, um das Risiko für Zahnfleischentzündungen und Karies zu minimieren.
Eine adäquate Mundhygiene beinhaltet neben dem regelmäßigen und gründlichen Zähneputzen auch das Verwenden von Zahnseide oder anderen Hilfsmitteln zur Reinigung von Zahnzwischenräumen, wie z. B. Zahnzwischenraumbürstchen, Superfloss etc.. Ferner wird es auch empfohlen, eine Mundspüllösung zu verwenden, sowie sich einer regelmäßigen, professionellen Zahnreinigung zu unterziehen.
Hat man mit Zahnfleischentzündungen zu kämpfen, haben sich meist Beläge gebildet am Zahnfleischrand, die für eine längere Zeit nicht entfernt wurden. Dies lässt sich durch eine gründliche Mundhygiene und das Entfernen der weichen Zahnbeläge meist schnell wieder in den Griff bekommen.
Sehr hilfreich kann es auch sein, zusätzlich eine 0,1% – 0,2%ige Chlorhexidindigluconat-Lösung (CHX-Lösung) mit einer stark antibakteriellen Wirkung zu verwenden, die auch einem weiteren Plaque wirkungsvoll vorbeugen kann. Dies Lösung kann man rezeptfrei in der Apotheke kaufen. Ferner bieten auch Spülungen des Mundraums mit Salbei oder auch Kamille eine gute Wirkung gegen Entzündungen im Mundraum.
Für den Fall, dass eine Zahnfleischentzündung trotzdem nicht abklingt und die Zahnspange Schmerzen anhalten sollte man einen Termin beim behandelnden Zahnarzt oder Kieferorthopäden vereinbaren. Dieser kann dann die Ursachen erforschen und ggf. eine professionelle Zahnreinigung durchführen oder auch eine mit höherprozentige, rezeptpflichtige CHX-Lösung oder andere Medikamente verschreiben, die helfen, die Zahnfleischentzündung auszukurieren.
Wenn Schmerzmittel wegen Zahnspange Schmerzen eingesetzt werden sollen, sollte man dies im Vorfeld immer mit dem behandelnden Zahnarzt oder Kieferorthopäden abstimmen. Grundsätzlich gilt im Allgemeinen, dass Schmerzmittel nur bei wirklich starken Schmerzen eingenommen werden sollen, wenn andere Mittel zur Schmerzminderung nicht mehr helfen. Auch sollte man möglichst nur auf frei zugängliche, nicht rezeptpflichtige Medikamente zurückgreifen.
Hierbei ist es auch sehr wichtig, den behandelnden Zahnarzt oder Kieferorthopäden über andere Erkrankungen zu informieren und insbesondere über andere Medikamente, die man regelmäßig einnimmt. Dies ist deshalb wichtig, weil bestimmte Medikamente eine absolute Kontraindikation für die Einnahme mancher Schmerzmedikamente sind. Grundsätzlich kann die Einnahme von Paracetamol bei Zahnschmerzen wegen Zahnspange sinnvoll sein. Auch wirkungsvoll kann die lokale Anwendung von Mundgelen sein, die einen geringen Prozentsatz an Lokalanästhetika enthalten. Hierdurch wird die Mundschleimhaut gezilt lokal betäubt werden und starke Schmerzen somit gelindert werden.
Wenn Zahnspange Zahnschmerzen nicht vergehen trotz einer Einnahme schmerzstillender Medikamente und diese länger als 3 bis 5 Tage andauern, sollte man immer einen Termin beim Zahnarzt oder Kieferorthopäden vereinbaren. Dieser kann dann insbesondere prüfen, ob evtl. Klammern oder Bögen zu fest eingestellt sind oder pieksen. Hierbei kann er die Spange neu einstellen oder auch überstehende Drähte entfernen. Anbei noch eine Übersicht kieferorthopädischer Hausmittel, mit denen sich leichtere Zahnspange Schmerzen auch selbst behandeln lassen:
Schmerzauslöser bzw. Ursache | Maßnahme |
---|---|
Draht piekst/ Bracket reizt die Mundschleimhaut | Zahnspangenwachs anbringen |
Zähne sind empfindlich beim Einsetzen der Zahnspange bzw. nach dem Bogenwechsel | Weiche Kost zu sich nehmen |
ggf. Schmerztablette einnehmen. | |
Wange mit Kühlpads oder kalten Handtüchern kühlen | |
Eiswürfel lutschen | |
Zahnfleisch ist entzündet | Mundspüllösung verwenden |
Mit Kamille/Salbei spülen | |
Beläge entfernen (Zahnreinigung) |
Je nach Empfindlichkeit des Patienten können Zahnspange Schmerzen vorübergehend oder auch langfristig auftreten. Gerade zu Beginn einer Behandlung mit einer Spange sind Zahnschmerzen wegen Zahnspange recht häufig und sollten auch zeitnah mit dem behandelnden Zahnarzt oder Kieferorthopäden besprochen werden. Zumeist lässt sich das Problem mit einfachen Mitteln lösen und der Patient kann seine Behandlung schmerzfrei fortsetzen.
Für den Fall jedoch, dass anhaltende Zahnspange Schmerzen auftreten, muss ein Kieferorthopäde sowohl den Sitz als auch druck der Zahnspange überprüfen und ggf. anpassen. Auch wird er untersuchen, ob evtl. abstehende Drähte oder Kanten zu einer dauerhaften Irritation im Mundraum führen und diese korrigieren. In seltenen Fällen kann es auch vorkommen, dass ein Patient mit der gewählten Methode der Zahnspangen Behandlung nicht zurecht kommt. In diesen Fällen wird eine Kieferorthopäde prüfen, ob alternative Behandlungsmethoden Abhilfe schaffen können. Lassen Sie sich beraten von einem erfahrenen Kieferorthopäden zum Thema Zahnspange Schmerzen.
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