Knirscherschiene – Funktionsweise, Arten & Kosten

Gerade nächtliches Zähneknirschen kann zu vielfältigen gesundheitlichen Beschwerden führen und dabei auch die Zähne und den Kiefer beschädigen. Deshalb bieten Knirscherschienen hierfür eine wirkungsvolle Behandlungsmethode, die die Symptome lindern kann und die Zähne schützt. In diesem Beitrag wollen wir Ihnen alles Wissenswerte zur Knirscherschiene darstellen und dabei auch die verschiedenen Methoden näher erläutern sowie die Wirkungen dieser Behandlung ausführlich beschreiben.

Inhaltsverzeichnis

Wann ist eine Knirscherschiene sinnvoll sein?

Es gibt eine Vielzahl von Gründen, warum das Tragen einer Knirscherschiene medizinisch sinnvoll sein kann. Knirscherschienen, die man im Sprachgebrauch auch Beißschiene oder Aufbissschiene nennt, ermöglichen einerseits eine Schutzfunktion der Zähne bei Fehlbelastungen oder beim Knirschen oder Pressen(Bruxismus), eine Entspannung von verspannten und schmerzhaften Kaumuskeln oder aber auch eine positive Beeinflussung der Kiefergelenke, wenn diese problematisch oder schmerzhaft sind.

Eine sehr häufige Anwendung liegt auch in der Neueinstellung der Unterkiefer Lage bei Zahnersatzmaßnahmen. Dabei sind die Kiefergelenke und auch die Kaumuskulatur Gelenke und Muskelgruppen im Körper, die mit einem sehr harten und starren Widerpart als unserem Gebiss zusammen funktionieren müssen. Hierbei können sich Fehlstellungen der Zähne eben auch negativ auf diese Mechanik auswirken. Generell sind eine Vielzahl von Sensoren wie unsere Zähne und auch die Fasern des Zahnhalteapparates nervlich auf komplexe Weise verschaltet, die bei einer normalen Funktion keine Überlastung der beteiligten Partien auslöst.

Jedoch kann dieses Gleichgewicht aus unterschiedlichen Gründen gestört sein. Dabei kann es sich bei den Zähnen z. B. um frühere kieferorthopädische Korrekturen, abgenutzte Zahnsubstanz, einen Zahnverlust mit einer nachfolgenden Zahnwanderung, einen unpräzise angepassten oder lockeren Zahnersatz und anderes mehr handeln. Hierbei können diese Fehlentwicklungen unmittelbar oder auch mittelbar negative Auswirkungen auf Muskeln und Kiefergelenke haben. Allerdings ist dies nur ein kleiner Ausschnitt der Störungen, da die Zusammenhänge zwischen dem Mund-Kaubereich und dem gesamten Körper sehr vielfältig und komplex sind. Hierbei können auch allgemeine orthopädische Probleme, wie z. B. Hüftfehlstellungen, Beinlängenunterschiede, Probleme mit der Wirbelsäule oder aber auch psychische Probleme und Störungen der Sehorgane .verbunden sein mit derartigen zahnärztlichen Problemen. Generell ist die Symptomatik sehr variabel und vielseitig. Deshalb werden die zahlreichen Symptome auch unter dem allgemeinen Begriff CMD, als Craniomandibuläre Dysfunktion subsumiert.

Was sind die Ursachen für das Zähneknirschen?

Betroffene Personen knirschen meist in der Nacht aufgrund von Stressbelastungen im Beruf und Alltag oder anderen seelischen Belastungen. Dabei versucht der Körper während des Schlafens unbewusst diese stressbedingten Belastungen, die ihn umtreiben, tatsächlich durch „Wegkauen“ zu beseitigen. Genannt wird dieses Phänomen im medizinischen Bruxismus. Hierbei versteht man darunter jedes Zähneknirschen, das lediglich in einem unwillkürlichen kauen sowie einem Aufeinanderpressen der Zähne besteht und keinem bestimmten Zweck dient. 

In Deutschland werden viele tausend Menschen jeden Tag im Schlaf davon begleitet. Zusammen mit dem Zungen- und Zähnepressen gehört die Funktionsstörung des Zähneknirschens zu den unbewusst herbeigeführten Bewegungsstörungen, die eben hauptsächlich während des Schlafs einsetzen. Diese andauernde Reibung der Zähne führt zu Kiefergelenkbeschwerden und beeinträchtigt damit nicht nur die Zahngesundheit, sondern hat oftmals auch Auswirkungen auf den ganzen Körper. Um das Kausystem zu regulieren, wird deshalb eine Knirscherschiene eingesetzt.

Welche Folgen hat das Zähneknirschen?

Häufig ignorieren Betroffene die Tatsache, dass sie mit den Zähnen im Schlafs knirschen. Wenn jedoch die Symptome nicht behandelt werden, können unmittelbar Kopfschmerzen, Kieferdruck oder Verspannungen auftreten. Längerfristig können durch das nächtliche Knirschen auch Folgen, wie z. B. Entzündungen im Körper oder schlimmstenfalls Zahnausfall drohen. Generell kann das Zähneknirschen neben einer Zahnschädigung auch körperliche oder seelische Folgen haben, oder auch langfristige Probleme mit dem Kiefergelenk auslösen. Leider entwickeln sich viele Krankheitsbilder schleichend, sodass man als Betroffener ohne ärztliche Untersuchung die körperlichen Symptome zunächst nicht wahrnimmt und deshalb ignoriert. Zumeist sucht man ein Kieferorthopäden erst dann auf, wenn die Symptome sehr stark werden. 

Dabei sind dann oftmals umfangreiche Zahnbehandlungen erforderlich, um die Zahngesundheit wieder herzustellen. Deshalb ist man gut beraten, rechtzeitig einen Kieferorthopäden aufzusuchen und sich ggf. eine Knirscherschiene anfertigen zu lassen. Zu den häufigen Symptomen gehören zumeist Schmerzen im Kiefer, Gebiss oder Backenbereich direkt nach dem Aufstehen, Nackenverspannungen oder auch Ohrenschmerzen und Ohrengeräusche.

Funktionsweise der Knirscherschiene?

Die Knirscherschiene hat zuallererst zum Ziel , bestehende Beschwerden aufgrund einer Fehlbelastung der Kiefergelenke und Zähne abzudämpfen. Jedoch müssen parallel dazu auch die Ursachen und Folgen des Zähneknirschens behandelt werden. Generell werden die verschiedenen Knirscherschienen hierfür in unterschiedliche Kategorien eingeteilt, die sich in die beiden Obergruppen der Relaxierungsschienen und der Positionierungschienen unterteilen lassen. Die Knirscher- oder auch Aufbissschiene ist im allgemeinen ein medizinisches Hilfsmittel, das sich als Schutzschicht über die Zähne legt und dabei das Zusammenspiel von Kiefergelenken und Kaumuskulatur optimiert.

Dabei korrigiert sie den Kontakt zwischen den Zähnen des Ober- und Unterkiefers, sodass ein Reiben und Pressen der Zähne unterbunden wird. Dadurch werden die daraus resultierenden Schäden an der Zahnsubstanz, dem Zahnhalteapparat sowie an den Kiefergelenken und der Mundmuskulatur verhindert. Generell kann eine Aufbissschiene sowohl für den Oberkiefer als auch Unterkiefer angefertigt werden, jedoch wird sie zumeist im Unterkiefer eingesetzt. Um eine normale Funktion des Kiefergelenks und der Kaumuskulatur gewährleisten zu können, müssen beide Kiefer in ihrer sogenannten Zahnbogenform korrekt geformt sein. 

Hierbei wird diese besonders durch schief stehende Zähne oder eine Fehlstellung der Kiefer zueinander beeinträchtigt. Hierbei besteht das Behandlungskonzept mit einer Knirscherschiene darin, den verkrampften Unterkiefer aus der Verzahnung mit dem Oberkiefer zu lösen und ihm zu einer entspannten Muskel- und Kiefergelenk Situation zu verhelfen.

Was kann eine Aufbissschiene leisten?

Generell soll eine Aufbissschiene zur Entlastung der zahn, Gelenk- und Muskelfunktionen beitragen und dabei die unbewussten Automatismen lösen. Dabei soll sie eine Reduktion des Zähneknirschen bewirken. Ferner hilft sie auch dabei, neue Bewegungsmuster zu programmieren und führt dabei zu einer Reduktion der Zahnreibung. Dadurch hilft sie beim Erhalt der Zahnsubstanz und führt zu einer Veränderung der Zahnführung. Allerdings können nicht alle Ursachen des Zähneknirschens durch eine Aufbissschiene beseitigt werden, da diese oftmals auf eine Fehlstellung des Unter- und Oberkiefers zurückzuführen ist.

Die verschiedenen Arten der Knirscherschiene

Je nachdem, welche therapeutischen Ziele beim Betroffenen erreicht werden sollen, werden Aufbissschienen individuell für den Patienten angefertigt. Hierbei wird auf die Symptome des Patienten abgestellt, die dann vorgeben, welche Aufgabe die Knirscherschiene erfüllen soll. Deshalb kann auch erst nach einer gründlichen Diagnose der passende Schienentyp ausgewählt werden.

Für wen eignen sich harte oder weiche Knirscherschienen?

Grundsätzlich kann man zwischen hartem und weichem Material bei einer Aufbissschiene wählen. Dabei besteht der wesentliche Unterschied zwischen den harten und weichen Schienen insbesondere im Tragekomfort. Deshalb kommt es hierbei in erster Linie auch auf die persönlichen Vorlieben des Patienten an, um sich für einen Materialeinsatz zu entscheiden. Generell bestehen die harten Aufbissschienen aus einem kunststoff ähnliches Material, das dem der Zahnspangen ähnlich ist.

Hingegen sind die weichen Knirscherschienen aus weichbleibendem Kunststoff gefertigt und und sind in der Konsistenz eher gummiartig. Deshalb werden sie vom Patienten auch oft als weniger störend empfunden. Allerdings sind beide Materialien farblos transparent und sind deshalb auch kaum sichtbar. Jedoch ist bei beiden Materialarten im allgemeinen nicht mit Beschwerden zu rechnen. In der Wirksamkeit sind hingegen die harten Schienen in einigen Punkten überlegen., da sie den Kiefer besser in eine neue Form zwingen kann und nicht so nachgiebig ist wie eine weiche Schiene.

Adjustierte Aufbissschienen vs. nicht adjustierte Aufbissschienen

Ferner kann auch gewählt werden zwischen einer adjustierten oder einer nicht adjustierten Aufbissschiene. Dabei handelt es sich bei der nicht adjustierten Schiene, die auch Miniplastschiene genannt wird, um einen einfachen Kunststoffüberzug über den Zahnbogen, der eine weitere Abnutzung der Zähne verhindern soll und zumeist nachts getragen wird. Hierbei stört diese kurzzeitig die Kaumuskulatur beim Zähneknirschen und Pressen und führt dadurch eine Entspannung der Muskulatur herbei.

Hingegen ist eine adjustierte Aufbissschiene aufwendiger sowohl in der Fertigung als auch Anpassung. Dabei wird anhand von Kiefermodellen von einem Zahntechniker eine ideale Kieferstellung in die Schiene eingearbeitet. Hierbei weist die Schiene dann kleine Einkerbungen, oder Rillen auf. Auch mit adjustierten Aufbissschienen kann die Bisslage ausgeglichen werden und dadurch eine Reduzierung der Knirschaktivität bewirken.

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Die Aufgabe der Knirscherschiene bei einer CMD-Therapie

Eine Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) ist eine Funktionsstörung des Kausystems und damit der Kiefergelenke, der Kaumuskulatur und dem Zusammenbiss der Zähne. Dabei kann der Kauapparat sich krankhaften Veränderungen bis zu einem gewissen Grad über die Muskulatur oder die Gelenke anpassen. Jedoch treten Schmerzen immer dann auf, wenn die Anpassungsgrenzen des Betroffenen überschritten werden. Besonders häufig sind hierbei Schmerzen und Beeinträchtigungen im Kieferbereich, unerklärliche Zahnschmerzen oder auch Gesichts- und Kopfschmerzen. 

Da auch das Zähneknirschen häufig eine Folge einer craniomandibulären Dysfunktion ist, wird eine Knirscherschiene in die CMD-Therapie einbezogen. Hierbei kann diese die Beschwerden lindern oder sogar manchmal ganz beseitigen. Allerdings kann sie die Ursache alleine nicht beheben, sie ist jedoch im Rahmen der Therapie ein wichtiges Hilfsmittel, denn die Fehlstellung des Kiefers geht mit einer Fehlfunktion der Kiefergelenke einher. Deshalb führt der beim Knirschen erzeugte Druck zu einem Abrieb der Zähne und kann auch zu weiteren Beeinträchtigungen des Körpers führen. 

Dabei können Symptome wie z. B. Verspannungen der Nackenmuskulatur, Rückenschmerzen, Tinnitus, Entzündungen der Kiefergelenke oder auch Ohrenschmerzen ein Hinweis auf eine mögliche craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) sein: Handelt es sich um eine echte Kieferfehlstellung, ist immer eine ganzheitliche Therapie angezeigt. Dabei spielt jedoch die Aufbissschiene als medizinisches Hilfsmittel eine wichtige unterstützende Rolle, da sie neben der Linderung von gesundheitlichen Beschwerden auch die Korrektur der Kieferfehlstellung entscheidend beeinflussen kann.

Wer trägt die Kosten für eine Aufbissschiene?

Für den Fall, dass im Rahmen der Therapie eine Knirscherschiene zur Behandlung notwendig ist, werden die Kosten hierfür von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Dabei gilt dies auch normalerweise für die privaten Krankenkassen. Allerdings sind bei den gesetzlichen Kassenleistungen spezielle Arbeitsschritte und Diagnoseverfahren nicht enthalten in der Leistung. Deshalb ist in vielen Fällen mit zusätzlichen Kosten zu rechnen, die dann vom Patienten selbst getragen werden müssen. Jedoch kann auch auf Wunsch des Patienten auf bestimmte individuelle Verfahren oder Arbeitsschritte verzichtet werden.

Wie lange muss man eine Knirscherschiene tragen?

Für Patienten, die unter Zähneknirschen leiden und bei denen die Aufbissschiene zur Linderung und Vorbeugung der Folgen eingesetzt wird, empfiehlt es sich, die Schiene nachts und tagsüber möglichst häufig zu tragen. Für den Fall, dass eine craniomandibuläre Dysfunktion vorliegt, kann auch eine 24-stündige Tragedauer sinnvoll sein. Generell lässt sich über eine allgemeine Tragedauer nichts sagen, da sie sich nach den Beschwerden des Patienten und dem erreichten Behandlungserfolg richtet. Wenn die Beschwerden bereits schnell abklingen, kann eine Aufbissschiene bereits nach einigen Wochen wieder abgesetzt werden. 

Bei einem chronischen Knirschern wird das Tragen einer Knirscherschiene jedoch zum ständigen Alltagsbegleiter, was sich dann auch in der Haltbarkeit der Schiene bemerkbar macht. Hierbei ist bei einem starkem Knirschen von ca. einem halben Jahr Haltbarkeit ausgegangen werden, danach muss die Schiene ersetzt werden. Die Haltbarkeit einer Aufbissschiene hängt also immer von der Belastung, aber auch ihrer Pflege ab. Dabei gilt dann wie so häufig, je stärker die Schiene genutzt wird, desto rascher ist sie auch abgenutzt.

Wie wird eine Aufbissschiene gereinigt und gepflegt?

Da eine Knirscherschiene zumindest für einen gewissen Zeitraum ein ständiger Begleiter ist, ist auch die richtige Pflege besonders wichtig. Dabei ist für einen hygienischen Umgang zunächst einmal das Reinigen der Aufbissschiene eine Pflicht. Besonders um eine Karies- und Parodontitis-Prophylaxe zu gewährleisten, sollten Zähne und Zahnschiene sofort nach dem Essen gründlich mit Zahncreme und Zahnbürste gereinigt werden. Auch eine Reinigung mit Gebissreiniger (z.B. Tabs) ist alternativ möglich. Dabei legt man die Knirscherschiene in ein Glas mit Leitungswasser und fügt eine Reinigungstablette hinzu. Bei größeren Verschmutzungen kann man auch mit der Zahnbürste noch einmal nachputzen.

Für den Fall, dass eine Aufbissschiene nur nachts getragen wird, sollte man sie tagsüber in einem luftdichten Behälter aufbewahren, wie z. B. in einer Zahnspangenbox . In manchen Fällen bekommt man eine passende Box auch mit der Knirscherschiene vom Zahnarzt mitgeliefert. Wenn allerdings die Aufbissschiene auch tagsüber getragen wird und nur gelegentlich herausgenommen wird, ist die Aufbewahrung in einem feuchten Milieu empfohlen. Dies kann ein Glas kaltes Wasser oder auch ein feuchtes Papiertuch unterwegs sein. Dadurch wird verhindert, dass die Aufbissschiene austrocknet und damit auch verhindert, dass eine Deformation stattfindet.

Aufbissschiene im Internet kaufen – was ist davon zu halten?

Heutzutage ist es auch möglich, eine Aufbissschiene online zu kaufen und damit fast selbst herzustellen. Hierbei muss der Käufer dann mit den mitgelieferten Utensilien zunächst selbst einen Zahnabdruck herstellen und diesen dann an den Verkäufer zurücksenden. Dieser erstellt anhand des selbstgefertigten Abdrucks dann ein Gipsmodell der Zähne und fertigt dementsprechend die Knirscherschiene an. Diese Alternative bietet in erster Linie einen preislichen Vorteil und ist natürlich auch bequemer, als Termine bei einem Zahnarzt in Anspruch zu nehmen. 

Hierbei ist diese Variante gerade für Patienten verlockend, bei denen die Krankenkasse die Kosten eben nicht übernimmt. Allerdings bietet eine von einem Zahnarzt angepasste Aufbissschiene mehrere Vorteile, die eine „bestellte“ Schiene eben nicht aufweisen kann. Zwar ist der Herstellungsprinzip fast identisch, jedoch hat ein Zahnarzt die Möglichkeit, die Zahnschiene direkt am Patienten anzupassen und kann dabei kleinste Feinheiten nochmal korrigieren.

Die ist bei einem Internethändler eben nicht möglich, denn er kann praktisch nicht am „lebenden Objekt“ nochmals Korrekturen vornehmen. Außerdem kann es auch notwendig sein, dass im Laufe der Tragezeit Ausbesserungen vorgenommen werden müssen, die ein Zahnarzt natürlich einfach ausführen kann. Ferner sollte man bei Knirscherschienen aus dem Internet auch beachten, aus welchem Material die Schienen angeboten werden. Zumeist sind diese eben aus weichem, gummiartigen Material und sind deshalb nicht für alle Patienten geeignet. Besonders bei sehr heftigem Zähneknirschen können diese weichen Schienen dem Druck nicht standhalten und gehen deshalb auch sehr schnell kaputt. 

In diesem Fall muss man dann häufiger eine neue Knirscherschiene herstellen lassen, was den ursprünglichen Preisvorteil dann wieder egalisiert. Grundsätzlich macht es also durchaus Sinn, einem Zahnarzt als Fachmann für eine Schienenbehandlung zu vertrauen , der eben die Behandlung auch begleiten kann und ggf. korrigierend eingreifen kann.

Welche Alternativen gibt es zur Aufbissschiene?

Wie bei vielen kieferorthopädischen Behandlungen gibt es auch zu einer Knirscherschiene Alternativen. Insbesondere da Zähneknirschen in vielen Fällen psychisch bedingt ist und auf zumeist chronische Belastungen zurückzuführen ist, können auch eine gezielte Psychotherapie oder Entspannungstechniken dabei helfen, die Ursachen für ein nächtliches Zähnepressen und Reiben aufzulösen. Außerdem bietet in manchen Fällen auch Yoga Lösungen, da hierbei Spannungen gelöst werden und die Muskeln auf eine neue Art und Weise beansprucht werden. Außerdem kann eine noch recht neue Behandlungsmethode unter Einsatz von Botox erfolgversprechend sein, durch die das Zähneknirschen abgestellt werden kann. 

Hierbei wird das Muskelrelaxans Botulinumtoxin in den Kieferbereich injiziert, wodurch die Kraft der Kiefermuskulatur teilweise gelähmt wird. Die Behandlung mit einem Botulinumtoxin setzt an der Basis der an und Fehlhandlung an und verhindert durch eine Reduktion der Muskulatur, dass das Knirschen überhaupt entstehen kann. Hingegen behandelt eine Schiene immer nur die Symptomatik. Dabei findet das Zähneknirschen weiterhin statt, die Schiene reduziert nur die Folgen für Zähne und Kiefer. Jedoch ist wichtiger Nachteil einer Botox-Injektion das Nachlassen der Wirkung nach ca. 6 Monaten. Auch die Kosten können je nach Zahnarztpraxis teils erheblich schwanken und liegen zumeist zwischen 400 und 700€.

Wie kann ein Kieferorthopäde oder Zahnarzt bei der Knirscherschiene helfen?

Zähneknirschen kann, wie bereits beschrieben, vielfältige Ursachen haben. Deshalb ist es für einen Betroffenen immer wichtig, die wahren Ursachen für diese Fehlhandlung zu ergründen und sich dementsprechend auch ärztlich beraten zu lassen. Dabei kann ein spezialisierter Zahnarzt oder auch Kieferorthopäde jedoch durch die Anfertigung einer geeigneten Knirscherschiene einen wichtigen Beitrag leisten, um sowohl die Zähne und den Kiefer zu schützen, als auch die Beschwerden zu lindern. Generell wird er zunächst den Umfang des Problems im Kieferbereich untersuchen und dementsprechend zu einer passenden Knirscherschiene raten in einer angemessenen Ausführung.

Außerdem wird er seinen Patienten natürlich auch beraten, wie und wann er diese tragen sollte und wie er die Schiene richtig pflegen kann. Ferner wird er durch regelmäßige Kontrolltermine natürlich auch den Behandlungserfolg kontrollieren und ggf. korrigierend eingreifen. Zusätzlich kann er seinen Patienten auch beraten, welche zusätzlichen Maßnahmen im konkreten Fall ggf. noch sinnvoll sein könnten und welche Alternativen ggf. zu einer Knirscherschiene im individuellen Fall zum Einsatz kommen könnten. Lassen Sie sich beraten von einem erfahrenen Zahnarzt oder Kieferorthopäden zum Einsatz einer Knirscherschiene.

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FAQ: Knirscherschiene

Bei Fehlbelastungen oder beim Knirschen oder Pressen (Bruxismus), für eine Entspannung von verspannten und schmerzhaften Kaumuskeln oder aber auch für eine positive Beeinflussung der Kiefergelenke, wenn diese problematisch oder schmerzhaft sind.
Zähne und Zahnschiene sollten sofort nach dem Essen gründlich mit Zahncreme und Zahnbürste gereinigt werden. Auch eine Reinigung mit Gebissreiniger (z.B. Tabs) ist alternativ möglich. Dabei legt man die Knirscherschiene in ein Glas mit Leitungswasser und fügt eine Reinigungstablette hinzu. Bei größeren Verschmutzungen kann man auch mit der Zahnbürste noch einmal nachputzen.
Für den Fall, dass im Rahmen der Therapie eine Knirscherschiene zur Behandlung notwendig ist, werden die Kosten hierfür von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
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