Die Aufgabe der Knirscherschiene bei einer CMD-Therapie
Eine Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) ist eine Funktionsstörung des Kausystems und damit der Kiefergelenke, der Kaumuskulatur und dem Zusammenbiss der Zähne. Dabei kann der Kauapparat sich krankhaften Veränderungen bis zu einem gewissen Grad über die Muskulatur oder die Gelenke anpassen. Jedoch treten Schmerzen immer dann auf, wenn die Anpassungsgrenzen des Betroffenen überschritten werden. Besonders häufig sind hierbei Schmerzen und Beeinträchtigungen im Kieferbereich, unerklärliche Zahnschmerzen oder auch Gesichts- und Kopfschmerzen.
Da auch das Zähneknirschen häufig eine Folge einer craniomandibulären Dysfunktion ist, wird eine Knirscherschiene in die CMD-Therapie einbezogen. Hierbei kann diese die Beschwerden lindern oder sogar manchmal ganz beseitigen. Allerdings kann sie die Ursache alleine nicht beheben, sie ist jedoch im Rahmen der Therapie ein wichtiges Hilfsmittel, denn die Fehlstellung des Kiefers geht mit einer Fehlfunktion der Kiefergelenke einher. Deshalb führt der beim Knirschen erzeugte Druck zu einem Abrieb der Zähne und kann auch zu weiteren Beeinträchtigungen des Körpers führen.
Dabei können Symptome wie z. B. Verspannungen der Nackenmuskulatur, Rückenschmerzen, Tinnitus, Entzündungen der Kiefergelenke oder auch Ohrenschmerzen ein Hinweis auf eine mögliche craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) sein: Handelt es sich um eine echte Kieferfehlstellung, ist immer eine ganzheitliche Therapie angezeigt. Dabei spielt jedoch die Aufbissschiene als medizinisches Hilfsmittel eine wichtige unterstützende Rolle, da sie neben der Linderung von gesundheitlichen Beschwerden auch die Korrektur der Kieferfehlstellung entscheidend beeinflussen kann.
Wer trägt die Kosten für eine Aufbissschiene?
Für den Fall, dass im Rahmen der Therapie eine Knirscherschiene zur Behandlung notwendig ist, werden die Kosten hierfür von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Dabei gilt dies auch normalerweise für die privaten Krankenkassen. Allerdings sind bei den gesetzlichen Kassenleistungen spezielle Arbeitsschritte und Diagnoseverfahren nicht enthalten in der Leistung. Deshalb ist in vielen Fällen mit zusätzlichen Kosten zu rechnen, die dann vom Patienten selbst getragen werden müssen. Jedoch kann auch auf Wunsch des Patienten auf bestimmte individuelle Verfahren oder Arbeitsschritte verzichtet werden.
Wie lange muss man eine Knirscherschiene tragen?
Für Patienten, die unter Zähneknirschen leiden und bei denen die Aufbissschiene zur Linderung und Vorbeugung der Folgen eingesetzt wird, empfiehlt es sich, die Schiene nachts und tagsüber möglichst häufig zu tragen. Für den Fall, dass eine craniomandibuläre Dysfunktion vorliegt, kann auch eine 24-stündige Tragedauer sinnvoll sein. Generell lässt sich über eine allgemeine Tragedauer nichts sagen, da sie sich nach den Beschwerden des Patienten und dem erreichten Behandlungserfolg richtet. Wenn die Beschwerden bereits schnell abklingen, kann eine Aufbissschiene bereits nach einigen Wochen wieder abgesetzt werden.
Bei einem chronischen Knirschern wird das Tragen einer Knirscherschiene jedoch zum ständigen Alltagsbegleiter, was sich dann auch in der Haltbarkeit der Schiene bemerkbar macht. Hierbei ist bei einem starkem Knirschen von ca. einem halben Jahr Haltbarkeit ausgegangen werden, danach muss die Schiene ersetzt werden. Die Haltbarkeit einer Aufbissschiene hängt also immer von der Belastung, aber auch ihrer Pflege ab. Dabei gilt dann wie so häufig, je stärker die Schiene genutzt wird, desto rascher ist sie auch abgenutzt.
Wie wird eine Aufbissschiene gereinigt und gepflegt?
Da eine Knirscherschiene zumindest für einen gewissen Zeitraum ein ständiger Begleiter ist, ist auch die richtige Pflege besonders wichtig. Dabei ist für einen hygienischen Umgang zunächst einmal das Reinigen der Aufbissschiene eine Pflicht. Besonders um eine Karies- und Parodontitis-Prophylaxe zu gewährleisten, sollten Zähne und Zahnschiene sofort nach dem Essen gründlich mit Zahncreme und Zahnbürste gereinigt werden. Auch eine Reinigung mit Gebissreiniger (z.B. Tabs) ist alternativ möglich. Dabei legt man die Knirscherschiene in ein Glas mit Leitungswasser und fügt eine Reinigungstablette hinzu. Bei größeren Verschmutzungen kann man auch mit der Zahnbürste noch einmal nachputzen.
Für den Fall, dass eine Aufbissschiene nur nachts getragen wird, sollte man sie tagsüber in einem luftdichten Behälter aufbewahren, wie z. B. in einer Zahnspangenbox . In manchen Fällen bekommt man eine passende Box auch mit der Knirscherschiene vom Zahnarzt mitgeliefert. Wenn allerdings die Aufbissschiene auch tagsüber getragen wird und nur gelegentlich herausgenommen wird, ist die Aufbewahrung in einem feuchten Milieu empfohlen. Dies kann ein Glas kaltes Wasser oder auch ein feuchtes Papiertuch unterwegs sein. Dadurch wird verhindert, dass die Aufbissschiene austrocknet und damit auch verhindert, dass eine Deformation stattfindet.