Alternativen zur Knirscherschiene – Welche alternative Heilmethoden gibt es?

Das Zähneknirschen sollte immer mit geeigneten Therapien behandelt werden, da es, wenn es unbehandelt bleibt, durchaus schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben kann. Zumeist wird dieses Fehlverhalten durch einen spezialisierten Zahnarzt oder auch Kieferorthopäden durch eine Knirscherschiene behandelt. Jedoch gibt es in der Praxis auch andere Methoden, das Zähneknirschen zu unterbinden und dabei arbeiten manche Methoden eben nicht nur gegen die Symptome sondern auch gegen die Ursachen. In diesem Beitrag wollen wir Ihnen Alternativen zur Knirscherschiene vorstellen und dabei auch die Vor- und Nachteile der alternativen Behandlungsmöglichkeiten aufzeigen.

Inhaltsverzeichnis

Die Problematik des Zähneknirschens

Das zumeist nächtliche Zähneknirschen kann auf die Dauer einen starken Abrieb der Zähne bedingen und auch die Kiefergelenke extrem belasten. Ferner sind auch Verspannungen der Gesichts- und Nackenmuskulatur sehr häufig und können zu chronischen Kopfschmerzen führen. Folgen sind u. a. auch die dauerhafte Störung des Tiefschlaf sowie oft auch psychische Probleme.

Grundsätzlich ist die Knirscherschiene das bekannteste Mittel zur Behandlung des Zähneknirschens. Hierbei handelt es sich um individuell angepasste Kunststoffschienen, die von einem Zahnarzt angepasst werden.

Diese legen sich als Schutzfilm über die Zähne und verhindern dadurch den Abrieb der Zähne beim Zähneknirschen. Ferner können die Knirscherschienen auch zu einem Ausgleich der beanspruchten Kiefergelenke beitragen und somit die Krankheitssymptome lindern. Hierbei helfen die Knirscherschienen jedoch in den meisten Fällen nur gegen die Symptome des Zähneknirschens. 

In vielen Fällen liegen jedoch die Ursachen für diese Fehlhandlung eher im seelischen und psychischen Bereich und können deshalb durch eine Knirscherschiene nicht beseitigt werden. Deshalb wollen wir im Folgenden sowohl alternative Methoden zur Behandlung des Zähneknirschens vorstellen, die einerseits Alternativen zur Behandlung der Symptome darstellen und andererseits auch bei den Ursachen dieser Fehlhandlung ansetzen.

Alternative Heilmethoden zur Behandlung des Zähneknirschens

Neben den Knirscherschienen existieren auch alternative Schienenkonzepte, um das Zähneknirschen wirkungsvoll einzudämmen. Ferner gibt es alternative Heilansätze, die bei den psychischen Ursachen ansetzen, wie z. B. Psychotherapien oder verschiedene Entspannungstechniken und auch Yoga. Ferner werden neuerdings auch Botox Behandlungen zur Unterbindung des Zähneknirschen eingesetzt. Im Folgenden sollen die alternativen Ansätze näher dargestellt werden und dabei auch ihre Wirkungsweise sowie die Vor- und Nachteile der Varianten aufgezeigt werden.

Alternative Zahnschienen zur Behandlung des Zähneknirschens

Generell sind in der zahnärztlichen und kieferorthopädischen Behandlungsmethoden zur Behandlung des Zähneknirschens unterschiedliche Typen von Zahnschienen im Einsatz. Dabei ist das Ziel aller Schienentherapien immer, dem Zähneknirschen – auch Bruxismus genannt – aufgrund von Fehlfunktionen der Zähne und Kiefergelenke entgegenzuwirken. 

Dabei kann man mit einer Schienentherapie idealerweise eine Harmonisierung der Kiefergelenke Position erreichen und die Zähne wirkungsvoll schützen. Allerdings erfüllen nicht alle Schienen Konzepte diese Zielsetzung in gleichem Maße. Deshalb wollen wir im Folgenden die wichtigsten Unterschiede zwischen den gängigen Schienen Konzepten Knirscherschiene, Michiganschiene und DROS®-Schiene darstellen.

Die rein symptomatische Wirkung der Knirscherschiene

Grundsätzlich ist der Begriff „Knirscherschiene“ nicht als Fachbegriff in der einschlägigen Fachliteratur existent. Hierbei handelt es sich um einen Oberbegriff für eine einfache Schutzschiene, die rein symptomatisch gegen weiteren Zahnabrieb durch nächtliches Zähnepressen und Zähneknirschen arbeitet, jedoch nicht dessen Ursache der Fehlhandlung abstellen kann.

Generell liegt die Ursache einerseits in einer Fehlfunktion der Zähne, die man auch Okklusionsstörungen nennt, die zusätzlich Stress verstärkt wird. Durch den Einsatz einer Knirscherschiene wird jedoch die Fehlfunktionen bei einem fortdauernden Stress nicht therapiert. Deshalb knirschen und pressen die Betroffenen eben auch unbewusst weiterhin auf der Knirscherschiene; diese dabei mit der Zeit auch regelrecht durchgebissen werden kann und dann in relativ kurzen Intervallen auch wieder erneuert werden muss. Erner gelingt mit einer einfachen Knirscherschiene zumeist auch nicht die notwendige Harmonisierung von Okklusion und Kiefergelenk Position, weshalb die Knirscherschiene an sich kein wirkliches Therapieziel hat.

Die einphasig wirkende Michiganschiene

Als Alternative zur einfachen Knirscherschiene kann eine Michigan-Schiene eingesetzt werden, um gegen myogene Muskel, arthrogene Gelenkschmerzen und einer unsicheren Schlussbisslage zu arbeiten. Dabei wirkt die Michiganschiene in erster Linie als Relaxationsschiene. Allerdings liegt der Nachteil dieser Schiene darin, dass sie nur einen Bewegungsspielraum von 0,5mm x 0,5mm zulässt und dabei auch die Führung des Unterkiefers auf dieser Schiene nur im Eckzahnbereich stattfindet. Deshalb können hierdurch auch Fehlfunktionen befördert werden. Man spricht bei der Michiganschiene auch von einer einphasigen adjustierten Aufbissschiene.

Die zweiphasige Wirkung der DROS®-Schiene

Bei der DROS®-Schiene handelt es sich um eine adjustierte Aufbissschiene für den Oberkiefer. Dabei wirkt diese Schiene zweiphasig mit einem diagnostischen und einem therapeutischen Ansatz. Wie bei der Michiganschiene auch, handelt es sich hierbei um eine Relaxationsschiene, die die Aufgabe hat, sowohl okklusale Fehlfunktionen abzustellen, die verspannte Kaumuskulatur zu entspannen und auch den Schutz der Zahnhartsubstanz sicherzustellen.

Im Unterschied zur Michigan Schiene arbeitet jedoch die DROS®-Schiene in einem 2- Phasen- Konzept. Dabei besteht die Schiene im Frontzahnbereich aus einem Plateau für die Relaxierung. Dadurch wird auch eine neue dreidimensionale Ausrichtung des Unterkiefers erreicht. Hierbei verhindert eine geringe Neigung dieses Plateaus eine schienen bedingte Verlagerung des Unterkiefers nach hinten, die für einen Großteil der Schmerzen im Bereich von Kiefergelenken und Kiefer- und Kopfregion verantwortlich ist.

Zusätzlich wird bei der DROS®-Schiene eine seitliche Abstützung und dadurch eine Front- und Eckzahnführung hergestellt. Hierbei kann die DROS®II-Schiene ohne eine störende Manipulation der Bisslage in regelmäßigen Anpassung Terminen feinjustiert werden. Dadurch bietet diese Schiene nicht nur eine rein symptomatische Behandlung sondern auch eine ursächliche, da sie eine diagnostische und therapeutische Wirkungsweise bietet. Ferner ist die sehr kurze Behandlungsdauer von ca. nur 7 Wochen sehr vorteilhaft für den Patienten.

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Psychotherapien und Entspannungstechniken

Psychotherapien sowie verschiedene Entspannungstechniken gehören zu den wichtigsten alternativen Heilmethoden. Da das Zähneknirschen zumeist psychisch bedingt ist und auf chronische Belastungen durch unverarbeitete emotionale Konflikte zurückzuführen ist, wirkt eine Psychotherapie dem Zähneknirschen langfristig entgegen und beschäftigt sich mit den Ursachen der Fehlhandlung. Allerdings ist dieser Therapieansatz nicht geeignet, das Zähneknirschen kurzfristig einzudämmen. Für den Fall, dass Zähneknirscher bereits über stärkere gesundheitliche Folgen des Knirschens klagen, bietet diese Methode also keine unmittelbare Lösung und muss durch andere Therapiemöglichkeiten ergänzt werden.

Ferner können auch Entspannungstechniken wie z. B. Yoga schon kurzfristig den Folgen des Knirschens entgegenwirken. Dabei lösen sie die durch das Knirschen entstehenden Spannungen und können durch gezielte Übungen für die Hals-, Gesichts- und Schultermuskulatur wirkungsvoll gegen die Beschwerden vorgehen. Jedoch können auch die verschiedenen Entspannungstechniken die Folgen des Zähneknirschens zumeist nur verringern und im Allgemeinen nicht vollständig abstellen.

Die Behandlung mit Botox

Eine noch relativ neue, jedoch sehr effektive Behandlungsmethode zum Abstellen des Zähneknirschens ist die Behandlung mit Botox. Will man das Zähneknirschen mit Botox behandeln, spritzt man das muskelrelaxierende Medikament Botulinumtoxin. Dabei wird die Wirkung die Kraft der Kiefermuskulatur deutlich reduziert und damit das Zähneknirschen verringert. Deshalb kann ein Betroffener beim Zähneknirschen nicht mehr die normale Kraft der bereits trainierten Muskulatur aufwenden und es wird damit das schädigende Verhalten praktisch ausgehebelt und das Problem an der Wurzel angegangen, da es die Muskelkraft ist, die das Zähneknirschen so gesundheitsschädlich macht, kann man durch eine Botoxinjektion den Folgen des Knirschens wirkungsvoll begegnen.

Dabei sind die Vorteile einer Botox Injektion im Vergleich mit der Knirscherschiene deutlich. Da eine Injektion von Botulinumtoxin am Grundübel der mechanischen Fehlfunktion ansetzt, verhindert die Methode, dass ein Zähneknirschen überhaupt entstehen kann. Hingen behandelt eine einfache Knirscherschiene lediglich die Symptomatik und das Zähneknirschen findet weiterhin ungehindert statt, Dabei reduziert die Schiene eben nur die Folgen für Zähne und Kiefer.

Wie kann ein Zahnarzt oder Kieferorthopäde helfen?

Das ein dauerhaftes Zähneknirschen behandelt werden muss, liegt auf der Hand, da die gesundheitlichen Auswirkungen beträchtlich sein können. Deshalb ist man als Betroffener auch gut beraten, rechtzeitig den Rat eines spezialisierten Zahnarztes oder auch Kieferorthopäden suchen. Hierbei kann auch über mögliche Ursachen für die Fehlhandlung sprechen und sich von den Experten über die alternativen Behandlungskonzepte aufklären lassen. 

Oftmals ist es angezeigt, neben einer symptomatischen Behandlung mit einer Schienentherapie auch eine begleitende Psychotherapie oder Entspannungstechniken einzubinden, die sich stärker mit den Ursachen der Problematik beschäftigen. Erfahrene Zahnärzte und auch Kieferorthopäden werden den Betroffenen neben den kurzfristigen Lösungsmöglichkeiten eben auch Vorschläge zur Bewältigung der unterliegenden Problematik unterbreiten oder diese zumindest dafür sensibilisieren. Lassen Sie sich beraten von einem spezialisierten Zahnarzt oder Kieferorthopäden zu den Alternativen zur Knirscherschiene und zu hilfreichen Therapien, die an den Ursachen des Zähneknirschens ansetzen.

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FAQ: Alternativen zur Knirscherschiene

Die Fehlhandlung liegt hierbei im seelischen und psychischen Bereich, die z.B. durch Stress ausgelöst werden kann.
Hierbei handelt es sich um eine Relaxationsschiene, die die Aufgabe hat, sowohl okklusale Fehlfunktionen abzustellen, die verspannte Kaumuskulatur zu entspannen und auch den Schutz der Zahnhartsubstanz sicherzustellen.
Spritzt man das muskelrelaxierende Medikament Botulinumtoxin wird die Kraft der Kiefermuskulatur deutlich reduziert und damit das Zähneknirschen verringert.
Ein Beitrag unserer Online-Redaktion
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