Lose Zahnspange nach Fester – die Retentionsschienen
Auch Retentionsschienen sind ein herausnehmbares, kieferorthopädisches Gerät zur Stabilisierung eines erfolgreichen Behandlungs Ergebnisses. Sie können anstelle, aber auch in Kombination mit einem festsitzenden Retainer eingesetzt werden und sie verhindern, dass sich die Zähne zurück in die ursprüngliche Position verschieben. Bei den Retentionsschienen handelt es sich um transparente Kunststoffschienen, die nahezu unsichtbar sind. Sie bieten im Vergleich mit einer Retentionsplatte einen hohen Tragekomfort und besitzen keine störenden Drähte oder Klammern. Deshalb können sie auch tagsüber getragen werden.
Eine Kontrolle der Retentionsschienen beim Kieferorthopäden ist ca. 3 x im Jahr notwendig. Bei diesen Kontrollterminen werden die Retentionsschienen dann auf ihren optimalen Sitz auf den Zahnreihen überprüft und es wird untersucht, ob sich die Zähne noch in der gewünschten Position befinden.Anbei ein Vergleich der Retentionsplatte zur Retentionsschiene:
Retentionsschiene | Retentionsplatte |
ähnelt Anti-Knirscher-Schienen bzw. Tiefziehschienen | ähnelt losen Zahnspange (optisch auffällig) |
besteht aus Acrylkunststoff, der die Zahnreihen von Ober- und Unterkiefer vollständig umfasst | besteht aus einer Kunststoffbasis, Klammerarmen und einem Labialbogen |
keine Drahtelemente, hoher Tragefomfort | wird und spannungsfrei in den Patientenmund eingesetzt |
hygienisch und gut zu reinigen | Kostenübernahme erfolgt durch die gesetzlichen Krankenkassen (auch Reparaturen in den ersten zwei Jahren nach Behandlungsende) |
durchsichtig | |
führt bei Bruximus (Knirschen und Pressen mit den Zähnen) zum Schutz der Zahnhartsubstanz und zur Entspannung des Kiefergelenks | |
Kosten der losen Zahnspange nach fester Zahnspange
Generell werden die Kosten für eine Retention von den gesetzlichen Krankenkassen bis zu zwei Jahre lang nach dem Ende der aktiven Behandlung übernommen. Hierbei wird immer gerechnet ab dem Ende des Kalenderquartales, für das die letzte Abschlagszahlung geleistet worden ist. Deshalb erfolgt eine Retention meist vom 13. bis zum 20. Behandlungs Quartal, bei der in den meisten Fällen herausnehmbare Retainer verwendet werden. Hingegen ist ein festsitzender Retainer nur dann eine Kassenleistung, wenn an den Frontzähnen im Unterkiefer eine Abweichung nach der KIG – Einstufung im Behandlungsgrad E3 oder E4 vorliegt, ansonsten müssen die Kosten für einen festen Retainer privat getragen werden.
Auch bei einer längeren Stabilisierungsphase, die die zwei Jahre überschreitet, muss der Versicherte die Behandlung selbst bezahlen. Ferner gehören auch notwendige Neuanfertigungen von Retentionsgeräten nach dem Abschluss der regulären Behandlung nicht zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen. Deshalb stellen dann bei einer sogenannten Langzeitretention die Zahnärzte oder Kieferorthopäden diese als Privatleistung in Rechnung.
Jedoch auch während zweijährigen Retentionsphase, die von den Krankenkassen getragen wird, sollten Patienten ein vorzeitiges Ende nicht anstreben, auch wenn in diesem Fall dann die geleisteten Eigenanteile früher erstattet werden. Hierbei muss man wissen, das das Ende der Retentionsphase innerhalb einer Kassenbehandlung auch das Ende der Behandlung insgesamt ist und damit eben auch die Ansprüche gegenüber der Krankenkasse enden. Für den Fall, dass dann noch spätere Maßnahmen notwendig sind, muss der Patient sie selbst bezahlen. Die Kosten für eine Retentionsschiene müssen hingegen immer vom Patienten privat getragen werden und betragen pro Kiefer ca. 150 Euro. Dabei übernehmen manche kieferorthopädischen Praxen in den ersten ein bis zwei Jahren auch Reparaturen bzw. eine Neuherstellung bei Schäden oder Verlust der Retentionsschiene.
Wie kann ein Kieferorthopäde beim Thema „lose Zahnspange nach fester Zahnspange“ helfen?
Ist eine kieferorthopädische Behandlung mit einer festen Zahnspange abgeschlossen, sollte man sich als Patient durchaus vorab schon über die anstehende Retentionsphase und die Möglichkeiten der Stabilisierung des Behandlungsergebnisses beraten lassen. Retentionsplatten, feste Retainer und Retentionsschienen bieten verschiedene Vor- und Nachteile und sind evtl. auch für unterschiedliche individuelle Gegebenheiten geeignet. Grundsätzlich wird ein Kieferorthopäde bei einer guten Motivation des Patienten für die Retentionsphase eine lose Zahnspange nach fester Zahnspange in Erwägung ziehen um gerade bei Kassenpatienten auch die Kassenleistung in Anspruch nehmen zu können.
Jedoch bieten gerade die Retentionschienen auch viele Vorteile für Erwachsene, da sie nahezu unsichtbar sind und auch tagsüber einsetzbar sind. In jedem Fall sollte man die Retentionsphase genauso ernsthaft planen wie die ursprüngliche kieferorthopädische Behandlung, denn auch hier sind noch längere Zeiträume von ca. 2 Jahren „durchzuhalten“, in manchen Fällen ist auch eine lebenslange Retention angezeigt. Lassen Sie sich beraten von einem erfahrenen Kieferorthopäden zum Thema lose Zahnspange nach fester Zahnspange.